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Ottersweier (Druckversion)

Aktuelles aus dem Rathaus

Einweihung Festplatz Unzhurst und Freigabe OD Zell

Ottersweier-Unzhurst (mf) – „Wir haben schon manche dicke Bretter gebohrt“, sagt Bürgermeister Jürgen Pfetzer bei einem Empfang in Unzhurst. Jetzt gab er die Erledigung eines solchen „dicken Bretts“ bekannt. Die Ortsdurchfahrt Zell wurde nach achtmonatiger Bauphase offiziell eröffnet.
Dass die Eröffnungsfeier nicht an der Straße, sondern in Sichtweite, beim Sportplatz stattfand hatte zweierlei Gründe. Zum einen sollte die Straße keine Minute länger als notwendig gesperrt sein, zum anderen galt es, eine zweite Baustelle für vollendet zu erklären. Neben dem Sportplatz haben Unzhurster Vereine einen Festplatz gebaut, der künftig Vereinen, Organisationen, Schule und Kindergarten zur Verfügung steht. Dort wurde nun die Fertigstellung beider Bauprojekte gefeiert.
„Seit ich vor 26 Jahren Bürgermeister wurde, lag die Ortsdurchfahrt Zell auf meinem Schreibtisch“, erinnerte Pfetzer an die „unendliche Geschichte“. Alle zwei Jahre sei er im Regierungspräsidium aufgeschlagen, um für den Ausbau der Rumpelstrecke zu werben. „Die Straße ist die L87a und das ‚L‘ bedeutet, dass das Land zuständig ist. Wir als Gemeinde konnten da nichts machen.“ Letztlich war es doch der Findigkeit der Ottersweierer zu verdanken, dass die Straße erneuert wurde. Die Wasserleitungen in Zell stammten noch aus der Zeit der selbstständigen Gemeinde Zell und verliefen quer durch die Grundstücke. Für die Sanierung dieser Leitungen ist die Gemeinde zuständig. Da nun die Straße dafür aufgerissen werden musste, war das Land bereit, seinen Anteil beizutragen. Noch dazu übernahm Ortsbaumeister Christian Chromy für die Gemeinde und auch für das Land die Bauleitung.
 Nun gibt es in Zell zwischen Engertweg und Kapellenstraße eine neue Wasserversorgungs-Trasse, neue Gehwege mit Bordsteinen und eine Straßendecke, auf der man laut Bürgermeister Inliner fahren könnte. Pfetzer dankte den Zellern, dass sie die Einschränkungen mitgetragen haben und den Baufirmen für die gute Abstimmung, auch im Dorf selbst, wo Fachmann Bernhard Frank als Ansprechpartner zur Verfügung stand. 436 Meter Wasserhauptleitung und 90 Meter Wärmeleitung wurden verlegt, 280 Meter Regenwasserkanal erneuert, 490 Bordsteine verbaut und insgesamt 2.230 Quadratmeter Asphaltfläche bearbeitet. Die Baukosten betragen 1,17 Millionen Euro, von denen das Land Baden-Württemberg ein Drittel übernimmt.
Pfetzer nutzte die Gelegenheit, um dem Fußballverein und der Feuerwehrabteilung zur Realisierung des gemeinsamen Projekts „Festplatz“ zu gratulieren. „Das Dorfleben in Unzhurst funktioniert einfach gut.“
Marcus Deuchler vom Fußballverein ließ die Geschichte Revue passieren. Demnach wurden beim Sportplatz auf einer unbefestigten Fläche schon viele Feste gefeiert. Als die Feuerwehr erstmals das Maifest dort veranstaltete, regnete es heftig. Das Wasser überschwemmte die Fläche und das Zelt. Feuerwehrleute und Vertreter des Fußballvereins entwickelten daraufhin Ideen für eine neue Fläche. Die Finanzierung wurde in Angriff genommen und so entstand ein 31 Meter breiter und 41 Meter langer Festplatz mit 1200 Quadratmetern Pflasterbelag. „Auf den ersten Blick sieht das Ganze nach einer zugepflasterten Fläche aus, die Tücke steckt aber im Detail“, sagte Deuchler. „Im Untergrund wurde ein Versickerungsmöglichkeit geschaffen, so dass das Regenwasser direkt wieder dem Grundwasser zugeführt wird.“ Insgesamt betragen die Baukosten 210.000 Euro. Bei der Finanzierung halfen neben der Gemeinde und dem Land alle Unzhurster Vereine mit, ebenso die Bernhard-Friedmann-Stiftung und die Sportstiftung Biniok sowie das Secondhand-Team und die Sparkasse Bühl. Die vielfältige Nutzung für die Gesamtbevölkerung war der Grund für eine 70-Prozent-Förderung durch das europäische LEADER-Programm. Dessen Vertreter Claus Haberecht überreichte das Schild, das den Festplatz als LEADER-Projekt ausweist. „Gemeinsam etwas schaffen, dass die Menschen zusammenbringt und Identität stiftet, das ist das Ziel dieser Förderung“, sagte Haberecht. Er bedauerte die Überlegungen der EU, die Fortführung des Programms den Einzelstaaten zu überlassen. Die Befürchtung sei groß, dass das Geld versande. Dabei hätten gerade diese Mittel eine nachhaltige Hebelwirkung. Eine positive Nachricht an Vereine, Initiativen und Einwohnerschaft hatte er aber auch mitgebracht: „Fragen Sie gerne bei uns an, wir haben noch Geld.“

 

Text: Martina Fuss
 

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