Das Wirtschaftsforum der Gemeinde Ottersweier erhielt bei seinem letzten Treffen Einblicke in den Produktionsbetrieb der Großbuchbinderei Spinner. Rund 50 Gewerbetreibende nutzten die Gelegenheit, die Produktionshallen bei laufendem Betrieb zu besichtigen und die komplexe Entstehung eines Buches live mitzuerleben.
Die Firma Spinner, die jährlich Millionen von Büchern und Katalogen fertigt, ist ein Familienunternehmen mit 75 Mitarbeitenden.  Christian Spinner erläuterte den Anwesenden die Leistungsdaten des Unternehmens. Mit Christian Spinner und seinem Bruder Tobias ist bereits die dritte Generation in der Geschäftsführung des Unternehmens tätig. Christian Spinner skizzierten die Entwicklung des Unternehmens: 1951 als kleiner Handwerksbetrieb für Aktenbindungen gestartet, agiert Spinner heute als industrialisierter Betrieb für einen weltweiten Kundenstamm.
Produziert werden Hard- und Softcover aller Art, darunter auch preisgekrönte Bände, die regelmäßig den "Oscar der Branche" gewinnen. Ein neueres Standbein ist die 2022 eingeführte vegane Buchfertigung (Eigenmarke „Vegabook“), die bereits 15 bis 20 Prozent der Produktion ausmacht.
Hier wird garantiert, dass keine tierischen Stoffe, etwa in Leimen, verwendet werden.
Die Teilnehmenden zeigten bei einem Rundgang beeindruckt von der Komplexität der Herstellung eines Buches. Die Gäste sahen, wie viele manuelle und automatisierte Schritte nötig sind, um aus großen Druckbögen fertige Bücher zu machen.
Bürgermeister Jürgen Pfetzer hob hervor, wie wichtig solche Treffen sind, um die lokalen Wirtschaftsakteure miteinander zu verbinden und den Standort Ottersweier zu festigen.
Als zweiter Gastredner präsentierte Karl-Heinz Dunker die Arbeit des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Der Geschäftsführer des Naturparks betonte die Wichtigkeit des Erhalts der Kulturlandschaft durch diverse Partnerschaften. In Ottersweier ist der Naturpark bereits durch zertifizierte Schulen und das Humus-Projekt am Aspichhof aktiv. Dunker regte an, diese Kooperation auf einen Kindergarten auszuweiten. Der Austausch wurde bei Bierspezialitäten der lokalen Manufaktur Heimatbräu fortgesetzt.