Ottersweier – Die Großbuchbinderei Spinner wurde einst von Josef Spinner in Ottersweier gegründet. Heute, über 70 Jahre später, glänzt der Name der Firma mehr denn je - am Gründungsort Ottersweier, aber auch in der gesamten Druckbranche in Deutschland und weit darüber hinaus. Der Familienbetrieb hat zum sechsten Mal den „Druck Award“ in Gold     gewonnen und behauptet damit weiterhin den seit Jahren gehaltenen Spitzenplatz. Jetzt haben sich die Firmenchefs der zweiten und dritten Generation, Manfred, Hans-Jörg, Kathrin, Tobias und Christian Spinner in das Goldene Buch der Gemeinde eingetragen. „Wir sind stolz auf die renommierte Firma, die den Namen der Gemeinde Ottersweier in die Welt hinausträgt“, sagte Bürgermeister Jürgen Pfetzer (CDU) beim Termin im Rathaus.
Die Buchbinderei Spinner erhielt mit dem „Postpress Alliance Award“ den Preis für den besten Druckweiterverarbeiter. Margrit und Kathrin Spinner nahmen den Award in Berlin im Rahmen einer festlichen Gala entgegen. Veranstalter ist das Fachmagazin Druck & Medien zusammen mit dem Bundesverband Druck und Medien sowie regionalen Verbänden. Die Awards gelten als Oscars der Druckbranche, mit denen seit 2005 die besten Unternehmen, Projekte und Persönlichkeiten der deutschsprachigen Druck- und Medienwelt ausgezeichnet werden. Insgesamt werden Preise in 25 Wettbewerbskategorien vergeben, darunter der Preis für den besten Druckweiterverarbeiter. In jeder Kategorie werden fünf Finalisten nominiert und nach der Sitzung der 14-köpfigen Jury bekanntgegeben. Wer Gewinner ist, bleibt bis zur Gala aber geheim. Kathrin und Margrit Spinner wussten also bei ihrer Reise nach Berlin, dass sie nominiert sind, nicht aber welcher Platz herausspringen würde. Dass es am Ende der goldene sein würde, war dann doch überraschend. „Ehrlich gesagt, habe ich nicht damit gerechnet“, sagt Kathrin Spinner und erinnert sich an den Moment, als eine Stimme aus dem Off einen Text vorlas, den sie selbst für die Beschreibung eines der eingereichten Bücher verfasst hatte. „Spätestens in dem  Moment habe ich verstanden, dass ich auf die Bühne darf, um den Gold-Award entgegenzunehmen.“
Für die Qualität, Funktionalität und das äußere Erscheinungsbild eines gedruckten Buches ist der finale Fertigungsschritt, die Druckweiterverarbeitung entscheidend. Seit dem Jahr 2018 schickt die Firma Spinner Bücher ins Rennen um den Branchen-Oscar und ist Jahr für Jahr erfolgreich. „Alle Produkte der Nominierten werden im Foyer des Grand Hyatt Hotels präsentiert“, sagt Kathrin Spinner. „Da sieht man, was die Konkurrenz macht. Insgesamt kann ich schon sagen, dass es in dem Bereich der Druckweiterverarbeitung sehr gute Firmen gibt, die qualitativ hochwertige Produkte fertigen.“
Was also macht den Unterschied?  Kathrin Spinner kann es nur vermuten. „In erster Linie legen wir natürlich größten Wert auf ein technisch herausragendes Produkt“, erklärt sie. Was aber eine große Rolle spiele, sei der beschreibende Text, der mit eingereicht werde. „Wir zielen auf eine emotionale Ansprache und fassen ‚Look and Feel‘ in Worte, so dass jeder, der das Buch in die Hand nimmt, sofort versteht, was das Besondere ist.“ Der Text zum „AMG Brandbook“ war jener, der bei der Preisverleihung in Berlin vorgelesen wurde. „Edel wie ein AMG-Modell: Vollflächig bedruckt, mit schwarzen Spotlack-Vorsätzen, mattschwarzem Lederfaserstoff und feiner Blindprägung. Jeder Effekt, jede Seite, jeder Schnitt ist ein Bekenntnis zur Exzellenz“, lautet ein Text-Abschnitt.
Die Beschreibung von „A Canticle for Leibowitz“, einem Klassiker der  Science-Fiction-Literatur, stellt die exklusive Ausstattung vor: "Die auf 535 Exemplare limitierte Sonderausgabe der Folio Society würdigt dieses Werk mit höchstem Anspruch: Mehrfarbige Prägungen auf Titel, Rücken und Rückseite, Leinen an Titel und Schluss, Echtleder am Buchrücken und zweifarbiger Prägung, dreiseitiger Goldschnitt sowie ein geprägter Schuber mit goldbezogenem Leinen. Eine bibliophile Hommage an ein literarisches Monument.“ Die „Folio Society“ ist ein Verlag in London, der auf die Herausgabe exklusiver Bücher spezialisiert ist.
Erfreulich ist für Spinners auch die Auszeichnung der Druckerei „Memminger MedienCentrum“ zum „Bücherdrucker des Jahres“. Die Firma ist Partner von Spinners und hat das Gewinnerbuch „A Canticle of Leibowitz“ gedruckt.