Bürgerbeteiligungsprozess in Ottersweier startet
-Auftaktveranstaltung findet am Weltkindertag statt
„Miteinander füreinander sorgen“ ist die Idee eines groß angelegten Bürgerbeteiligungs-Prozesses in Ottersweier. Zur Auftaktveranstaltung am 20. September ab 14.30 Uhr sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, um gemeinsam in den Beteiligungsprozess zu starten. Im großen Saal des Gemeindezentrums Ottersweier werden vom Rathaus Bürgermeister Jürgen Pfetzer und Petra Sättele sowie Ralph Audörsch und Angela Pfetzer als Vertreter der beiden größten Vereine aus Unzhurst und Ottersweier, dem VfB und der TSO das Projekt vorstellen und den Startschuss, für die weitere Arbeit in verschiedenen Projektgruppen, geben. Ziel ist es, den sozialen Zusammenhalt in der Gemeinde zu stärken.
Außerdem ist am 20.9. auch Weltkindertag. Um diesen gebührend mit den teilnehmenden Kindern zu feiern, wird das Ottersweierer „Just for fun“-Spielmobil mit seinen kreativen Angeboten vor Ort sein, es wird Bastel- und Malaktionen und einen eigenen Infostand zum Thema Kinder- und Jugendrechte geben.
Für Bewirtung mit Kaffee, Kuchen und Kaltgetränken sorgt die zehnte Klasse der Maria-Victoria-Schule. „Es gibt viele Beteiligte, die sich an diesem Tag einbringen“, sagt Petra Sättele, die in der Gemeindeverwaltung für das Projekt zuständig ist.
Der Beteiligungsprozess, wie er nun in Ottersweier startet, wird vom Land Baden-Württemberg gefördert. Das Förderprogramm heißt „Quartiersimpulse“. Es wurde aufgelegt vom Sozialministerium und der „Allianz für Beteiligung“, einem Netzwerk, das im Auftrag des Landes die Bürgerbeteiligung durch solche Programme stärkt. Aus diesem Topf erhält die Gemeinde 85.000 Euro für Sachmittel, für Beratung, Personal und eine Konzeptentwicklung. „Auch wenn sich Ottersweier und seine Ortsteile durch eine hohe Lebensqualität, eine rege Vereinslandschaft, eine schöne Natur und durch eine gute Infrastruktur auszeichnen, so sind doch Veränderungen erkennbar“, sagt Bürgermeister Jürgen Pfetzer. „Vereine finden immer schwerer Mitglieder und Engagierte, die Funktionen übernehmen oder bei Festen und Aktionen mithelfen. Familienstrukturen verändern sich, und Personen, ob zugezogen oder schon länger ansässig, fehlt oftmals die Einbindung in die Gesellschaft. Genau an diesem Punkt möchten wir ansetzen.“
Fünf Themen stehen im Fokus des Vorhabens. Zum einen geht es um die Stärkung der Vereine und Organisationen „Wir erhoffen uns, dass diese noch mehr zu einer Gemeinschaft werden und sich gegenseitig unterstützen“, erklärt Petra Sättele. Eine Idee sei zum Beispiel ein Ehrenamts-Pool, an dem sich Menschen beteiligen können, die nur über einen begrenzten Zeitrahmen verfügen, aber zum Beispiel an 2-3 Festivitäten pro Jahr bereit wären, das Vereinsleben zu unterstützen. Ein anderer Aspekt ist der Ausbau der Kinder- und Jugendbeteiligung und dabei besonders die Stärkung ihrer Mitspracherechte. Anfänge gibt es bereits mit der offenen Kinder- und Jugendarbeit, bei der sich derzeit 13 Jugendliche und junge Erwachsene für die Belange junger Menschen im Ort engagieren. „Mehrgenerationen-Projekte für Jung und Alt und alle dazwischen sind ein weiteres Vorhaben“, erklärt Petra Sättele. Auch in diesem Bereich gebe es schon erste Ansätze, begünstigt durch den gut genutzten Mehrgenerationen-Raum im Gemeindezentrum. „Wir haben uns mit der Künstlerin Frida Kahlo beschäftigt, haben Informationen gesammelt, gemeinsam mexikanisch gekocht, gemalt wie sie und zum Abschluss die Kahlo-Ausstellung in Baden-Baden besucht“, berichtet Petra Sättele. „Das kam sehr gut an.“ Die Alterspanne habe vom Kind bis zur 80-jährigen betragen. „Solche Angebote wollen wir unbedingt ausbauen.“
Eine gelungene Einbindung von neuzugezogenen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in die dörfliche Gemeinschaft ist ein weiteres Ziel, welches mit dem Prozess angestrebt wird. Eine tragende Rolle spielt auch der Aus- und Aufbau von Hilfsstrukturen für Menschen mit Unterstützungsbedarf. In diesem Bereich sind Kurse für Fahrdienstleistungen und haushaltsnahe Dienstleistungen geplant. Diese sind sowohl für pflegende Angehörige, als auch für Menschen, die in diesem Bereich beruflich tätig werden möchten interessant.
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Gemeinde www.ottersweier.de.
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