Gemeinde Ottersweier

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Aktuelles aus dem Rathaus

Das stinkt zum Himmel!

Unterwegs in der Abwasserkanalisation der Gemeinde Ottersweier

Wer macht denn so was? Essensabfälle in die Toilette kippen? Fettreste im Spülbecken oder gar Rückstände von Bauarbeiten in der Kanalisation entsorgen? „Das macht niemand. Aber trotzdem finden wir diese Sachen in der Kanalisation und das macht die Kanal-Reinigung schwierig und zudem sehr teuer“, erklärt der Vorarbeiter des Ottersweierer Bauhofs, Manfred Burkart.

Am schlimmsten aber seien Feuchttücher oder auch Hygienetücher, die über die Toilette entsorgt werden. Diese Artikel bestehen größtenteils aus Kunststofffasern und lösen sich daher, im Gegensatz zu normalem Toilettenpapier nicht einfach mit der Spülung auf. Als zähe Masse, hart wie gepresstes Stroh, muss der Schlamassel dann aus der Kanalisation geholt werden, denn die Fasern verstopfen Rohre und Fangrechen der Klärwerke. Im schlimmsten Fall legen sie die Pumpen in den Hebewerken lahm. „Verzopfung“ heißt der Fachbegriff, der erahnen lässt, mit was die Reinigungsfirmen da zu tun haben: Es sind meterlange, armdicke Stränge, die oft in mühsamer Handarbeit herausgeholt werden müssen, ehe das ganze Abwassersystem kollabiert. 

Das intakte System sieht vor, dass das Schmutzwasser über verschiedene Leitungen bis zum Klärwerk nach Vimbuch kommt. Dafür braucht es westlich der B3 Hebewerke mit Pumpen, damit das Schmutzwasser mit Gefälle Richtung Klärwerk fließen kann. In den Ottersweierer Ortsteilen Unzhurst, Breithurst und Walzfeld könnte ein Ausfall dieser Hebewerke etwa wegen defekter Pumpen zu dramatischen Situationen führen. „Die Ortschaften würden von Schmutzwasser überschwemmt“, macht Burkart deutlich. „Das würde zu immensen Schäden an den Häusern führen.“ Die dringende Empfehlung an alle Hausbesitzer lautet, die Rückschlagklappen regelmäßig zu kontrollieren, ob die Mechanik in Ordnung ist, ob die Klappen wie vorgesehen funktionieren und ob sie wirklich dicht sind. Wo die Klappen in den einzelnen Häusern angebracht sind, ist sehr unterschiedlich. Sie können irgendwo im Schacht oder aber im Keller sitzen. Im Notfall kann der Installateur bei der Kontrolle unterstützen.
Auch wenn die Bauhof-Mitarbeiter für zahlreiche öffentliche Flächen, Straßen, Wege und Gebäude zuständig sind, haben sie es sich doch zur Aufgabe gemacht, die Hebevorrichtungen und Kanäle regelmäßig einmal pro Woche zu kontrollieren. Dabei machen sie immer wieder erstaunliche Entdeckungen: „Da liegen manchmal Sachen drin, über die man sich nur wundert“, sagt Burkart und zählt auf: Eine Plastiktüte voller Restmüll, ein großes Stück Holz, Bauabfälle, Kies und Beton-Reste. Meist sei nicht nachvollziehbar, an welcher Stelle solche Abfälle in das eigentlich geschlossene System gelangen, denn zunächst nimmt das Wasser die Abfälle mit, bis sie sich ablagern und bei der nächsten Kanalreinigung gefunden werden. Ein weiteres Problem sind Fettablagerungen. Ein paar Tropfen ergeben schnell einen Liter, der abgekühlt wie ein Pfropfen wirkt.

Die Kanal-Reinigungsarbeiten müssen immer öfter durchgeführt werden. Gibt es eine Verstopfung, so wird die Fachfirma gerufen, die glücklicherweise meist sehr schnell und flexibel reagiert. „Aber es gab noch nie so viele Probleme, wie in diesem Jahr“, erklärt der Bauhof-Mitarbeiter. So war das Unzhurster Hebewerk im Engert beim Sportplatz nach drei Wochen schon wieder voller Ablagerungen. Auch wenn es das letzte aufnehmende Hebewerk ist, bevor das Schmutzwasser Richtung Klärwerk fließt, so ist das für den Experten dennoch kaum erklärbar. Und die zusätzlichen Einsätze der Reinigungsfirmen neben der jährlichen Wartung kosten die Gemeinde außerdem sehr viel Geld.

Das Rathaus und insbesondere die Mitarbeiter des Bauhofes appellieren immer wieder dringend an die Bevölkerung, nur dafür vorgesehenes Papier in die Toilette zu werfen. Auch wenn auf den Packungen der Hygienetücher behauptet wird, die Tücher könnten über die Toilette entsorgt werden, so bleibt das doch ein teures und gefährliches Unterfangen. Fettreste, die beim Grillen oder Kochen entstehen, gehören in den Restmüll. Auf keinen Fall dürfen Lebensmittelreste über das Abwasser entsorgt werden. Denn dann droht eine weitere Plage. Ratten im Schmutzwasserkanal zu bekämpfen sei sehr schwierig, erklärt Manfred Burkart: „Solange die Tiere die Auswahl zwischen Giftköder und Spaghetti haben, fressen sie lieber die Spaghetti.“

Bauhofmitarbeiter Florian Seiler (rechts) und ein Mitarbeiter der Fa. Kress bei der Kanalreinigung.

Foto: Martina Fuß
Bauhofmitarbeiter Florian Seiler (rechts) und ein Mitarbeiter der Fa. Kress bei der Kanalreinigung.

Foto: Martina Fuß

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