Die Partnerschaft oder auch Verschwisterung der badischen Gemeinde Ottersweier mit der flämischen Gemeinde Westerlo/Tongerlo besteht seit 26. August 1962. Sie zählt damit zu den ältesten Städtepartnerschaften im Landkreis Rastatt.
Heute können wir zurückblicken auf ein Werk, das weitsichtige Europäer in beiden Gemeinden aus voller Überzeugung anpackten - aus dem Wissen heraus, dass es mit Europa anders werden müsse, als es die Geschichte weniger Jahrzehnte gelehrt hat, dass Friede und Verständnis in Europa von unten - von der Basis her - aufzubauen und zu sichern seien.
Und so verwundert es nicht, dass man 1961 auf dem Rathaus Ottersweier in der Kommunalzeitschrift "Die Gemeinde" mit großem Interesse die Anzeige einer "belgischen Landgemeinde" las, die eine Partnerschaft mit einer Schwarzwaldgemeinde anstrebte.
In der Gemeinderatssitzung vom 9. August 1961 wurde das Interesse an der Partnerschaft mit Tongerlo (so hieß die belgische Gemeinde) lebhaft bekundet und schon am 12. August schriftlich beantragt.
Der Rat der Gemeinden Europas teilte daraufhin am 12. Oktober 1961 mit, dass die Gemeinde Tongerlo an der Partnerschaft mit Ottersweier sehr interessiert sei und gerne eine Delegation aus dieser "Schwarzwaldgemeinde" empfangen würde.
Die Ottersweierer Delegation setzte sich zusammen aus Bürgermeister Franz Scheer, Ratschreiber Karl Burger und den Gemeinderäten Georg Trauer und Willi Weber.
Bürgermeister van Kerckhoven empfing die Gäste, die u. a. ein Bild von der Pfarrkirche und 1 Flasche Kirschwasser als Gastgeschenke mitgebracht hatten.
In der Abschlussbesprechung wurde als Termin zur Verschwisterung und den Austausch der Urkunden der 26. August 1962 festgelegt.
Zum vereinbarten Zeitpunkt fuhr dann eine 8-köpfige Abordnung nach Tongerlo.
Ihr gehörten neben Bürgermeister Franz Scheer die Gemeinderäte Georg Trauer, Willi Weber, Otto Zimmer, Alois Huck und Schulrektor Karl Knüttel, Ratschreiber Karl Burger und vom Turnverein Herr Hermann Hechinger an.
Höhepunkt des Besuchs war die Unterzeichnung der Verschwisterungsurkunde.
In den folgenden Jahren entwickelten sich die Beziehungen auch auf privater Ebene und zwischen der Jugend und den Vereinen. Die Initialzündung war geglückt und es bedurfte keiner Anstöße von "oben", die Partnerschaft an der Basis zu vertiefen und vorwärts zu bringen.
Bürgermeister a. D. Jos van Kerckhoven und Pater Hermann Kerstens von der Norbertinerabtei in Tongerlo haben sich große Verdienste um die Partnerschaft erworben.
In den vergangenen Jahrzehnten wurden gute Kontakte zwischen Vereinen und Organisationen gepflegt.
Auch im privaten Bereich sind viele Freundschaften zwischen Familien entstanden.
Der Schüleraustausch in all den Jahren war ein wesentlicher Bestandteil der Partnerschaft.
Gemeinderat und Verwaltung legen großen Wert auf eine weitere Intensivierung der Beziehungen zu unserer Partnergemeinde.
Weitere Infos finden Sie auf der Website von Westerlo.
Hier kommen Sie zu dem Buch "De Groote Oorlog in Westerlo en omstreken".